2017/09/04 - NABU Kreisverband Karlsruhe befragt Bundestags-kandidatinnen und -kandidaten zu Natur- und Umweltschutz im Landkreis Karlsruhe
„Natur- und Umweltschutz geht uns alle an und ist vielen hier im Kreis Karlsruhe wichtig“, sagt Reinhard Pennekamp vom Vorstand des NABU Kreisverbandes Karlsruhe „Die Bundestagswahl am 24. September ist richtungsweisend zum Beispiel dafür, wie die Landwirtschaft der Zukunft aussieht. Und das hat auch unmittelbare Auswirkungen bei uns vor Ort – für unsere Ernährung, für unsere Landschaft, für die Artenvielfalt.“ Deshalb hat der NABU Kreisverband Karlsruhe die Bundestagskandidatinnen und -kandidaten von CDU, SPD, Grünen und Die Linke in den beiden Wahlkreisen im Landkreis Karlsruhe zu zentralen Aspekten des Natur- und Umweltschutzes befragt.
Für ihre Antworten hatten die Kandidierenden fünf Wochen Zeit. Innerhalb dieser Frist haben sich fünf Kandidaten ( beide SPD, beide Grüne und Werner Zieger von den Linken) von acht Kandidaten zurückgemeldet.Die Kandidaten wurden befragt, ob sie sich einsetzen für die folgenden Themen:
Die Kandidaten der Grünen und der Linken unterstützen voll die Themen zum Natur- und Umweltschutz.
Die Kandidaten der SPD sind sich uneinig bei den Punkten Gentechnik, Stickstoffüberschüsse, Wiedervernetzung sowie dem Artenschutzgutachen und unterstützen die sonstigen Themen.
„Wir arbeiten überparteilich und geben keine Wahlempfehlungen für bestimmte Parteien oder Personen. Es ist uns aber ein großes Anliegen, dass die Wählerinnen und Wähler die Standpunkte der Kandidaten in Sachen Natur- und Umweltschutz kennen, wenn sie am 24. September ihr Kreuz machen“, betont Reinhard Pennekamp.
Hintergrund:
Die zehn „Wahlprüfsteine“, die der NABU an die Kandidierenden der derzeit im Bundestag vertretenen Parteien verschickt hat, sowie weitere Informationen sind zu finden unter:
Die Vorlage, die zur Befragung der Kandidaten herangezogen wurde, finden Sie hier.
2017/08/22 - Der Wiedehopf brütet wieder im Landkreis
Schon seit mehr als zwei Jahren warten Naturschützer auf die Rückkehr des Wiedehopfs in den Landkreis. Mehr als 50 Brutkästen wurden im gesamten Landkreis eigens für den auffälligen Vogel aufgestellt. Lange ohne Erfolg. Gesehen wurde er in den vergangenen Jahren zwar vor allem im nördlichen Landkreis häufig, aber ein sicherer Brutnachweis fehlte. Bis jetzt. „Wir hatten in Kraichtal-Oberöwisheim in diesem Jahr gleich mehrere brütende Wiedehopf-Paare“, berichtet der Vorsitzende der Kraichtaler Nabu-Gruppe, Reinhard Pennekamp, und fügt hinzu: „Wir glauben, dass es insgesamt drei Paare waren.“
Damit dürfte der Vogel mit der Federkrone nach mehr als einem halben Jahrhundert wohl endgültig in den Landkreis zurückgekehrt sein. „Normalerweise kehren nicht nur die Elterntiere, sondern auch der Nachwuchs nach dem Winter in die Region zurück, in der sie im Jahr zuvor erfolgreich gebrütet beziehungsweise überlebt haben“, erklärt der Organisator des Wiedehopfprojekts im Landkreis und Artenschutzbeauftragte der Karlsruher Nabu-Gruppe, Klaus Lechner. Erstaunlich ist allerdings, dass keines der drei Paare in den auch in Kraichtal eigens für sie aufgestellten Brutkästen gebrütet hat.
„Die Vögel haben ihre Nester wohl alle in alte Obstbäume gebaut“, erzählt Pennekamp. Und das ist eigentlich auch der typische Brutplatz für den Wiedehopf. „Er brütet in Höhlen von alten Obstbäumen oder auch mal in Nischen, wie man sie in alten Gemäuern wie beispielsweise in der Obergrombacher Burgruine findet“, erklärt Lechner. Kein Wunder also, dass sich der stimmgewaltige Vogel jetzt ausgerechnet in Kraichtal niedergelassen hat: „Wir haben vor allem in Oberöwisheim, teilweise auch in den anderen Ortsteilen, noch einige intakte Streuobstwiesenflächen, aber auch strukturreiche Gebiete mit Hecken und Feldrainen“, erklärt Reinhard Pennekamp. Flächen, die nicht nur der Wiedehopf, sondern auch viele andere Tier- und Pflanzenarten zum Überleben brauchen.
„Deshalb kämpfen wir um den Erhalt dieser Areale, die auch bei uns leider immer mehr verschwinden“, sagt der Kraichtaler Nabu-Vorsitzende und fügt hinzu: „Das willkürliche Zerstören von Feldrainen oder Hecken verstößt gegen das Naturschutzgesetz, und wenn wir dabei jemand beobachten, zeigen wir den auch an.“ Den Wiedehopf wird es freuen, schließlich ist die Zahl seiner potenziellen Lebensräume im Landkreis in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen. Dass er jetzt dennoch wieder im ganzen Südwesten Deutschlands auf dem Vormarsch ist, halten Naturschützer für eine Folge des Klimawandels.
Und Klaus Lechner ist überzeugt, dass der Vogel, der schon im alten Kinderlied „Die Vogelhochzeit“ besungen wird, bald auch im gesamten Landkreis wieder anzutreffen sein wird. „Wir haben nicht nur in Kraichtal, sondern beispielsweise auch bei Bruchsal, Bad Schönborn oder auch im Süden des Landkreises bei Malsch und bei Rheinsheim Streuobstwiesen, die sich als Lebensraum für den Wiedehopf eignen“, meint der Nabu-Artenschutzreferent. „Wir hatten in diesem Jahr übrigens auch einen Wiedehopf-Brutverdacht bei Karlsruhe-Durlach.“
Quelle: BNN vom 22.8.2017 Franz Lechner
2017/05/19 - NABU Kreisverband diskutiert mit Landtagsabgeordneten über die geplanten Kürzungen im Naturschutzhaushalt
Baden-Württemberg
Am 19. Mai trafen sich der NABU Kreisverband Karlsruhe und Vertreter der kreisangehörigen NABU Gruppen mit den beiden Landtagsabgeordneten Ulli Hockenberger und
Jochim Kößler (beide CDU) in Hambrücken zu einem gemeinsamen Austausch bezüglich der geplanten Kürzungen im Naturschutzhaushalt des Landes Baden-Württemberg.
Hintergrund ist der, dass der Naturschutzhaushalt, der selbst nur ca. 0,13% des Gesamthaushalts ausmacht, nach den lange notwendigen Steigerungen in den letzten Jahren nun wiederum überproportional gekürzt werden soll.
Die Auswirkungen einer solchen Mittelkürzungen wurden den Abgeordneten anhand von Beispielen aus dem Landkreis erörtert, um die Situation besser zur verdeutlichen. Man vereinbarte diesbezüglich weiter in Kontakt zu bleiben.
Zum Abschluss der Veranstaltung fand noch eine Exkursion in die naheliegende Saalbachniederung statt, um den Wert erfolgreicher Naturschutzarbeit vor Ort zu demonstrieren.
2017/04/23 - NABU Kreisverband besucht Peenetal, den "Amazonas des Nordens"
Vom 18. bis 22. April besuchte eine Gruppe von NABU Mitgliedern des Kreisverbandes Karlsruhe das Peenetal bei Anklam. Es handelt sich hierbei um das größte zusammenhängende Niedermoorgebiet Mitteleuropas. Zudem gehört die Peene zu den letzten unverbauten Flüssen Deutschlands. Sie ist nicht durch Staue und Wehre reguliert und nur in kleinen Abschnitten begradigt.
Bereits auf der Anfahrt in die Region im Nord-Osten konnten zahlreiche Kraniche auf den Feldern in der Umgebung beobachtet werden. Auf dem Programm standen Exkursionen zu den großen wiedervernässten Polderflächen entlang der Peene auf denen sich neben zahlreichen Entenarten vor allem auch etliche Seeadler und einige Fischadler beobachten ließen. Neben den Wasserflächen wurden die ausgedehnten Feuchtwiesen in der direkten Umgebung besucht. Zur großen Freude konnten hier Kiebitze, Große Brachvögel und zahlreiche Uferschnepfen beobachtet werden.
Beeindruckend war vor allem die gewaltige Ausdehnung der Flächen, die in dieser Region für den Nauturschutz zur Verfügung gestellt werden und damit für zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten einen geeigneten Lebensraum bieten.
Auf dem Rückweg machte die Gruppe noch einen Abstecher in den Müritz Nationalpark, wo die Mischung aus Wäldern, Seen und Mooren eine beeindruckende Kulisse bieten.
2017/04 - Einladung zu Veranstaltungen 2017 im Raum Bruchsal
Der NABU-Kreisverband lädt alle Interessierten zu zwei Veranstaltungen im April ein, um ihnen die Gelegenheit zu geben, die Natur in
der Region sowie die Arbeit des NABU-Kreisverbandes näher kennen zu lernen.
Sonntag, 02.04.2017, 8:00 - ca. 10:30 Uhr
Vogel- und pflanzenkundliche Wanderung am Bruchsaler Rotenberg
Treffpunkt: Ecke Augsteiner/Adolf-Bieringer-Str.
Führung: Wolfgang Beck und Klaus Lechner
Wir erleben die reizvolle Streuobst-, Wingert- und Heckenlandschaft am Kraichgaurand mit einem vielfältigen Vogelkonzert. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Frühjahrsblüher unter den Pflanzen.
Anschließend Einkehr/Frühschoppen im "Schlosscafe"
Mittwoch, 12.04.2017, 19:00 Uhr im "Ratskeller" Bruchsal (Nebenzimmer):
Vortrag: "Wildbienen unserer Heimat, ihre Vorkommen, Lebensweise und Gefährdung"
Referent: Martin Klatt (Rastatt), Mitarbeiter in der NABU-Landesgeschäftsstelle Stuttgart und amUmweltzentrum Rastatt. Er gibt in seinem Vortrag auch nützliche Tipps, was wirin unseren Gärten und in der heimatlichen Natur für die gefährdeten Wildbienen tun können.
Gerne stellt sich Martin Klatt ihren Fragen nach dem Bildvortrag.